Erläuterungen
Straßenfassade nach dem Umbau
Als wir im Jahre 1990 die Alte Nikolaischule zum ersten Mal betraten,
stand sie unbenutzt. Sie war wegen Baufälligkeit gesperrt. Vom Glanz
der ältesten Bürgerschule Deutschlands, gegründet 1512, war nichts
geblieben.
Die Aufgabe, den Bau mit Leben zu füllen wurde uns von der Kulturstiftung
Leipzig gestellt. Das Gebäude sollte zu einem kulturellen Anziehungspunkt
werden: Kulturcafé im Erdgeschoß, Gerätesammlung der Universität im Keller,
die Antikensammlung im 1. Obergeschoß, dazu Vortrags- und Studienräume und
schließlich im Dach die Sächsische Akademie der Wissenschaften.
Rückseite vor dem Umbau
Querschnitt Treppenhaus
Das Konzept bestand darin Alt und Neu miteinander zu verschränken.
Im Laufe der Arbeiten traten verschiedene historische Fundstücke zutage,
die in die Konzeption integriert werden konnten: eine wundervoll bemalte
Holzdecke aus der Renaissance, farbig gefaßte Putzfelder in den Obergeschossen.
Ursprünglich sollte in Absprache mit den zukünftigen Nachbarn ein Lichthof
dem rückwärtigen Treppenhaus Helligkeit spenden. Nach der Rückgabe des
Nachbargrundstücks an Alteigentümer, mußte umdisponiert werden. Eine
geschossene Brandwand wurde verlangt. Doch Widerstände können beflügeln:
Es entstand trotzdem ein Lichhof: belichtet von oben. Ein steiler moderner
Raum wurde gegen die gelagerten historischen gesetzt.
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