EXPO 2000 Hannover - Eine Expo neuen Typs
Modell
Magisches Datum. Die Jahrtausendwende. Anlaß zur kritischen Rückschau,
Anlaß, über neue Leitbilder, Visionen und Utopien nachzudenken. Hannovers
Anspruch: Eine Expo neuen Typs, keine technische, ästhetische Leistungsschau. Dagegen
Sinnstiftung, Neuanfang, kritische Revision. Motto: Mensch Natur Technik. Drei komplexe
Begriffe, ohne Beziehung - zunächst.
Wir sehen voraus eine neue Ethik des Verzichts gepaart mit Intelligenz und Experiment
bei der Umsetzung. Phantasievolle, sparsame Nutzung vorhandener Ressourcen. Einschnitte
in Lebensweisen müssen verbunden werden mit sichtbaren Vorteilen durch den Wandel. Hier:
Verzicht auf totale Nutzung, Ausbeutung, Verflechtung. Dafür Gewinn klarer
Räume, die in ihrem Charakter nicht durch konkurrierende Eingriffe geschwächt
werden. Die Folge: Schärfere Ränder von Stadt, Dorf, Landschaft und Natur. Neue
Sichtweisen: Ränder, Übergänge sind genauso wichtig wie Zentren. Die
EXPO 2000 erschließt Probleme von Rändern, entdeckt die Stadt von der Peripherie aus.
Wir stellen uns vor, daß die zentrale Themenausstellung gemeinsames Produkt aller
beteiligter Nationen sein sollte. So wird die Chance eröffnet, abseits politischer
Zwänge (Rio Konferenz) gemeinsam Bilanz zu ziehen und viel wichtiger: Bilder, Ziele,
Utopien zu entwickeln, die das Verhältnis von Mensch und Natur (und Technik) neu
zu formulieren und zu gestalten helfen.
Einzelausstellungen der Nationen würden demgegenüber die individuellen
Wege dorthin aufzeigen können.
Auch die Art der Durchführung der EXPO steht ganz im Zeichen eines neuen Verständnisses
der Beziehung von Mensch Natur Technik. Dabei meinen wir, daß sich die
sparsame Verwendung von Resourcen nicht nur auf ökologische Belange, sondern
auch auf finanzielle beziehen muß. Jede Maßnahme steht daher auch im
Zeichen des Respekts vor der akkumulierten Arbeit, die hinter dem einzusetzenden Kapital steht.
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