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Kanalbrücke 224 Hannover-Vinnhorst


Planungs- und Bauzeit: 1994-1997
Bauherr: Neubauamt Mittellandkanal Hannover
Erläuterungen

Kanalbrücke 224 Hannover-Vinnhorst - Ansicht

Ansicht

Beeinflusst durch ihre oft extremen technischen Anforderungen bestimmen Material und Konstruktion in besonderem Maße das Erscheinungsbild von Brücken. Neuerungen, vom Einsatz des Bogens bei den Römern bis hin zum Spannbeton der Gegenwart, sind selten, verändern die Morphologie aber häufig entscheidend. Die Grenzen des Machbaren als wesentliche Einflußgrößen des Entwurfs steckt in vergleichbarer Weise auch den Rahmen der Statik ab. Ihre Rechenmodelle, immer nur Annäherung an die Realität, können mathematisch nur simulieren, was mit vertretbarem Aufwand beherrschbar ist. Das seit der Aufklärung allgemeingültige Axiom der Zergliederung von Betrachtungsgegenständen zu deren Erkenntnis bewirkte im Bauingenieurwesen ein Zerteilen in Kräfte, die in einzelnen Stäben abgeführt wurden. Betrachtungsweise und Phänomenologie bedingen sich direkt und sorgen wie selbstverständlich, da sie einem seit Jahrhunderten verinnerlichten Denkschema entsprechen, für eine Verständlichkeit auf den ersten Blick. Mittlerweile ermöglichen moderne Rechnerkapazitäten, konstruktive Probleme stärker als das darzustellen, was sie wirklich sind: komplexe Gefüge von gegenseitigen Bedingungen, ein vielschichtiges Zusammenspiel verschiedener Elemente in wechselseitigen Abhängigkeiten und Einflüssen. Konnte diese Verfahrensweise zwar den Materialeinsatz erheblich vermeiden helfen, so führte sie aber nicht zu einem Erscheinungsbild, der diese Möglichkeiten abbildet.

Kanalbrücke 224 Hannover-Vinnhorst - Konstuktion: Ansicht

Konstuktion: Ansicht

Der heute gängigen Stahlbogenbrücke ist mit dem alten Schema konkreter, singulärer Aufgaben für alle konstruktiven Glieder nicht beizukommen. Der Balken, häufig so dick, als wenn er allein trüge, läßt die Frage nach dem Sinn des zusätzlichen Bogens aufkommen. An diesem Punkt setzt der Entwurf an. Ziel ist nicht die vergröbernde Großform weniger Elemente, sondern Schaffung eines Gesamtbildes mehrschichtig sich straffende Bauteile zu einer untrennbaren Einheit. Die Aufgliederung des Balkens zu einem Fachwerkträger und sein Vernähen zu den Auflagern hin mit dem Bogen schafft einen bildhaften Zusammenhang, nicht allein Bogen oder Balken, sondern statisch-konstruktiv untrennbare Einheit. Der Entwurf kann nicht losgelöste Gestaltung sein; seine Kraft beruht darin, dass er nur zeigt und durch Ordnung augenfällig macht, was rechnerisch statisch zugrunde liegt. Dieser Grundsatz zieht sich vom Gesamtbild bis ins Detail durch. Nicht einzelne Stäbe stoßen unvermittelt zusammen, sondern - erleichtert durch moderne Schweißtechniken - entsteht eine Gesamtform der allmählichen Übergänge und verschleifenden Ausrundungen, die dem Kraftfluß folgen. Die filigrane Ausbildung der Form vereint alle Glieder und setzt den Knoten Grenzen. Diese oberste Prämisse ist Anlass, die Bögen zueinander zu neigen, um nach Auskreuzung eine Aussteifung zu erreichen, die der Schlankheit der einzelnen Glieder zugute kommt, ohne die Dominanz der einzelnen Bogenscheiben zu beeinträchtigen.

Die weiteren Details ordnen sich dieser Großform unter: die konsequenter Weise schräggestellten Pylone, die schlichte Form des Widerlagerblocks, die geradlinigen Treppenläufe.

Kanalbrücke 224 Hannover-Vinnhorst - Konstruktion: Grundriß

Konstruktion: Grundriß

   















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