Erläuterungen
Lageplan
Das Grundstück, auf dem das Haus für den Kreis Hameln entsehen soll, liegt
in geringer Entfernung zur Altstadt in einem Gebiet heterogener Struktur. Der
Bauplatz ist sensibel. Er stellt hohe Anforderungen an den Entwurf, dessen Aufgabe
es sein muß, das Stadtgefüge wiederherzustellen und eine Mittlerrolle
zu übernehmen zwischen kleinteiliger Wohnbebauung im Westen und Großbauten
im Osten.
Konzeptskizze
In Form eines Mäanders legt sich der Kreis an die Süntelstraße
und biete Platz für bepflanzte Innenhöfe, die im Inneren eine heitere
und intime Atmosphäre erzeugen. Zur Straße hin entsteht eine Sequenz
von Körpern, die dem Straßenverlauf folgen. So wird der Straßenraum
gefaßt und das Stadtgefüge gestärkt. An der Einmündung der
Gartenstraße in die Süntelstraße ist eine Ensemble mehrerer
Hochpunkte entstanden, derer sich der Entwurf bedient, um einen Stadtplatz
auszubilden, der dem Haupteingang vorgelagert ist und in den ersten der vier
Höfe übergeht: den Eingangshof. Die Ansicht Süntelstraße
wird durch die Einblicke in die begrünte Höfe rhythmisiert. Auf diese
wird der Maßstab, trotz der Größe des Gebäudes, gewahrt
und zwischen den unterschiedlichen Seiten vermittelt. Im weitern Verlauf der
Süntelstraße übernimmt ein Park aus Bäumen und Hügeln
die Aufgabe, den Straßenraum bis zur Wilhelm-Busch-Straße zu
führen.
Das ursprünglich das Gebiet prägende Motiv des begrünten Blockinneren
wird aufgegriffen. Der an der westlichen Grundstücksgrenze anzusiedelnde
Baustreifen aus heimischem Gehölz weitet sich über den geschotterten
Angestelltenparkplatz hinweg aus und fließt symbolisch in die Innhöfe. Von
Osten fließt der Stadtraum in die sich hierhin öffnenden Bereiche:
Stadtraum und Grün verweben sich. Im weiteren Verlauf der Süntelstraße
nimmt ein Park dem Rhythmus vom Gebäudemasse und lichten Zwischenräumen
auf. Es entsteht eine Landschaft aus Lichtungen in Form leichter Rasenhügel
(Aushub), die von Räumen umrahmt werden.
Schnitt-Ansicht
Das Fassadenkonzept ergibt sich aus der Gesamtkonzeption der Hoffigur: Geschlossene
Schale im Gegensatz zum offenen Inneren.
Die Außenfassade ist demzufolge gemauert, die zum Hof orientierten Seiten
offen und verglast mit außenliegenden Sonnenschutzlamellen an den Südseiten.
Eine Vorhangfassade aus Fassadenelementen gleichen Formats, jedoch aus unterschiedlichen
Materialien, gewährleistet die einheitliche Sprache. Eine Besonderheit stellen
Photovoltaikelemente dar, die Teil der Fassadenstruktur sind, und mit Metallpaneelen
und Fenstern eine Art Patchwork bilden. Die Gewinnung regenerativer Energie wird
nicht additiv durch hinzugefügte Technik erreicht, sondern essentieller
Bestandteil der Gestaltung. Beschränkt natürlich auf die Sonnenseiten.
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