Erläuterungen
Skizze
Die Erneuerung der Bücherei besteht aus zwei Maßnahmen, nämlich
einmal einen Erweiterungsbau zu errichten zu zum anderen die alte Bücherei
umzubauen. Altbau und Erweiterung sollen dann zusammen als Ganzes funktionieren. Es
gilt deshalb, beide miteinander in Beziehung zu setzen, sich dabei aber nicht
auf das Funktionieren allein zu beschränken, sondern eine für jeden
wahrnehmbare Ordnung herzustellen. Nur dadurch läßt sich ein
beziehungsloses Nebeneinander vermeiden. Das hier verwendete Mittel dazu ist, mittels
Bauten oder Räumen gezielt einige wenige Blickfänge zu erzeugen, also
Dominanten zu ersetzen. Für das äußere Erscheinungsbild kann
diese Rolle alleine dem alten Büchereigebäude zufallen. Es nimmt daher
die Eingänge auf, dabei liegt der eine wie bisher an der Corneliusstraße,
der andere, neue, liegt am Graf-Engelbert-Platz. Dieser Eingang, ein aus drei
Öffnungen bestehender Portikus, der einen schon vorher existierenden Mittelresalit
trägt, wird als der wichtigere angesehen, was durch die symmetrische Anlage des
Vorplatzes unterstrichen wird.
Für den Erweiterungsbau ergibt sich daher wie von selbst, ihn äußerlich
zurückhaltend zu gestalten und in sehr bedachtsam in das Bestehende einzufügen. An
der Corneliusstraße bedeutet dies ein einfaches Schließen der Baulücke,
und auf der Graf-Engelbrecht-Platz-Seite wird die Gelegenheit benutzt, die Verbindung
zu dem Geschäftshaus an der Wilhelmstraße herzustellen und auf diese
Weise die regellos zerklüftete Rückseiten dem Blick zu entziehen. Auf
diese Weise entsteht eine Art Blockrandbebauung, in deren Mitte nun der Markt der
Bibliothek liegt. Er wird es sein, der das Innere der Bücherei prägt,
dort dominiert er.
'Markt'
Dazu befähigt ihn dann natürlich sein relativ großes
Volumen; aber ganz besonders der architektonische Kunstgriff, ihn zum Mittelpunkt
des Büchereibetriebes zu machen, indem die Büchereietagen ihn umfassen
und gleichsam offene Regalwände bilden. Infolge seines Glasdachs von Licht
durchflutet, dient er den "Regalebenen " als Lichtquelle, aber was ebenso wichtig
ist, seine Helligkeit verstärkt die Wirkung als räumliche Mitte.
Zwei Bilder werden die Vorstellung von dieser Bücherei wesentlich bestimmen:
das der alten Bücherei für das äußere und das des Marktes
für das innere Erscheinungbild. Ein solches Konzept ist auf die Gewohnheit
des Menschen abgestellt, sich an einfachen Bildern zu orientieren und erlaubt
daher, daß der Büchereikomplex für jeden mühelos erfaßbar
wird.
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