Erläuterungen
Wohngasse
Scheveningen war ursprünglich ein selbständiger Fischerort an der
Küste, ist im Laufe der Zeit aber mit Den Haag zusammengewachsen. Um
die Jahrhundertwende war es ein beliebtes Seebad mit einem großen Kurhaus
und mehreren Hotels. Aber der Schick verfiel und der Glanz blätterte
ab, so daß man das baldige Ende seiner Anziehungskraft sehen konnte. Deswegen
wurde ein groß angelegtes Erneuerungsprogramm angekurbelt. Der erste
Schritt war ein internationaler Wettbewerb, um eine Lösung für
die Bebauung des links vom Kurhaus gelegenen Grand-Hotel-Gebäudes zu
finden. Fünf Büros nahmen daran teil. Unser Entwurf wurde prämiert
und ausgeführt.
Anstelle des überalterten Hotels sollten etwa 300 Wohnungen gebaut werden,
die teils als Ferienappartements, teils als Dauerwohnungen gedacht, einerseits
den Urlaubsbetrieb beleben, andererseits aber das Gebiet von saisonbedingter
Verödung bewahren sollten. Unsere Idee für dieses Wohngebiet bestand
darin, auf die Deichkrone, etwa an der Stelle des ehemaligen Grand Hotels
parallel zum Küstenverlauf ein längliches Wohnhochhaus zu
stellen, das auf Stützen gestellt, den Durchblick auf das Meer etwa sechs
Meter hoch freiläßt. Dahinter legten wir eine Ansiedlung von
Atriumhäusern auf eine Platte, die in Höhe der Deichkrone liegt
und darunter eine Garage aufnimmt. Die Erschließungswege liegen quer
zur Küste, so daß sich beim Betreten und Verlassen eines Hauses
der Ausblick auf das Meer bietet.
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